Der Geisterdurchschlupf

07.05.2019

 

Dieser Moment, wenn ...

 

... Du das zusammen mit Deinem Mann erworbene Abrisshaus betrittst, in dem den ganzen Tag über Leute den Holzfußboden ausgebaut haben, die den irgendwie für eine Mühle gebrauchen können, die sie renovieren, und Du feststellst, dass Dein Mann keinen Unsinn erzählt hat, als er berichtete, dass unter dem Holzfußboden in den Räumen des Haupthauses überall ein halber Meter Luft gewesen sei, und Du Dich natürlich sofort fragst, was die ehemaligen Bewohner dort wohl schon so alles versteckt haben, und ob ein eventuell dort verborgener Geld- oder Goldkoffer nun zusammen mit den Holzbrettern auf dem Anhänger nach Wolfenbüttel rumpelt, und Dir dann plötzlich ein kalter Schauder über den Rücken läuft, weil Dir klar wird, dass es statt eines „was“ auch ein „wer“ gewesen sein könnte, das in den Hohlräumen versteckt war, und Du dann auch noch ein Verbindungsloch in der Wand zwischen dem Wohnzimmer und dem danebenliegenden Schlafzimmer entdeckst (sh. 2. Foto!!), sodass der- oder diejenige, der irgendwann unter dem Boden versteckt gelebt hat, auch noch den Raum wechseln konnte, und Du heilfroh bist, dass helllichter Tag ist und somit Licht von draußen in das nicht mehr mit Strom versorgte Gebäude hereinfällt, sodass es nur noch total unheimlich ist und nicht mehr überirdisch unheimlich, und Du das dringende Bedürfnis hast, in Deine derzeitige Wohnung zurückzukehren, wo es außer der Ecke hinter Deinem Nachttisch, in der spätestens einen Tag nach Entfernung einer Spinne durch Deinen Ehemann eine fröhlich-frische Nachfolgerin auftaucht, und des Ameisen-Trios, das vor einigen Wochen als Vortrupp von seinem Volk in Euer Badezimmer vorgeschickt wurde, zum Glück gar nichts Unheimliches gibt.